digitalcourage kritisiert Datensammelwut bei der Bahn

Die Geschichte im Spiegel schlug vorab schon hohe Wellen. Neben Thilo Weichert, der der Bahn voraussagt, sich eine "blutige Nase" mit dem Datenhandel zu holen, kritisiert auch Rena Tangens die Pläne. Und verweist darauf, dass die Bahn schon zweimal einen BigBrotherAward gewonnen hat. 2000 für die flächendeckende Videoüberwachung auf ihren Bahnhöfen und 2007 für das Datensammeln bei Bahncard-Anträgen. Seitdem sind Fotos auf Bahncards Pflicht, in den Bahncards-100 sind sogar RFID-Chips eingebaut.

Die neuen Pläne der Bahn zeigen, wohin die Reise mit der Bahn gehen könnte. Und dass Punktesammeln, ob bei Bahn-Comfort oder Payback, nicht wirklich mit Privatsphäre vereinbar ist, hat sich ja mittlerweile herumgesprochen. Vielleicht widerspricht ja die eine oder der andere der 3,1 Millionen Punkte-Sammler/innen den undurchsichtigen neuen AGBs, die Malte Spitz hier analysiert hat,[1] der Bahn und verkauft seine Privatsphäre nicht für einen Verzehrgutschein über fünf Euro.

Übrigens, geht es nicht nur um die DB. Auch Tchibo hat 2004 einen BigBrotherAward für undurchsichtigen und verbraucherfeindlichen Adresshandel bekommen.

[1] Link nicht mehr verfügbar

 

Über die BigBrotherAwards

Spannend, unterhaltsam und gut verständlich wird dieser Datenschutz-Negativpreis an Firmen, Organisationen und Politiker.innen verliehen. Die BigBrotherAwards prämieren Datensünder in Wirtschaft und Politik und wurden deshalb von Le Monde „Oscars für Datenkraken“ genannt.

Ausgerichtet von (unter anderem):

BigBrother Awards International (Logo)

BigBrotherAwards International

Die BigBrotherAwards sind ein internationales Projekt: In bisher 19 Ländern wurden fragwürdige Praktiken mit diesen Preisen ausgezeichnet.